Ein Bericht von Sylvia Lux
Nach dem Konzert am 18. März diesen Jahres konnten wir mit Fred Kellner tatsächlich ein zweites Mal innerhalb eines Jahres so richtig schön abtanzen!
Wieder fiel die Wahl des Veranstaltungsortes auf den Tränenpalast im Stadtbezirk Mitte, der für ein Konzert dieser Größenordnung auch wirklich eine der schönsten Locations der Stadt ist. Es herrscht eine angenehme, fast schon intime Atmosphäre, obwohl der Saal so klein gar nicht ist. Ein Saxophon aus kleinen Lampen leuchtet auf die Besucher hinab und man kann sich die Wartezeit bis zum Konzertbeginn an einer der kleinen Bar-Theken in den Ecken des Saales wunderbar vertreiben.
Um 20.00 Uhr sollte es los gehen, aber Fred ließ noch auf sich warten. Wie ich hinterher erfuhr, war für die Band vor dem Konzert nicht viel Zeit für Vorbereitungen, da sie durch eine Demonstration in der Nähe erst viel später ankamen als geplant. Ja, so ist das in Berlin, irgendwo kann man hier immer hinein geraten...
Nun hieß es schnell, schnell den Soundcheck machen und husch, husch noch eine Kleinigkeit essen, umziehen und dann ab auf die souly holy stage!
"Yeeeaaaaah hey, do you feel good?" Die ersten sieben Freds betraten die Bühne und stimmten das Publikum ein. Fred zählte die Jahre auf, in denen sie schon in Berlin waren und gute Laune verbreitet haben. Aber, was war das, eine Fredsche Fehlleistung oder Absicht? Fred nannte eine falsche Jahreszahl und versprach aber sogleich demjenigen im Publikum, der diese benennen kann eine CD am Konzertende. Ratter, ratter, grübel, grübel, ...
Oh, Fred, bei einem solchen Angebot lohnte es sich doch, die kleinen grauen Zellen routieren zu lassen. Tja, aber hättest Du gedacht, dass es im Berliner Publikum Leute gibt, die das tatsächlich wissen? ;-)
Der Fun-Faktor wurde wieder groß geschrieben bei Fred und er präsentierte uns fast jeden Song als absoluten Höhepunkt des Abends. Die meisten von Euch werden das sicher kennen. So nahmen wir denn auch "Get down Saturday Night" gerne allzu wörtlich, schließlich war ja Samstagnacht. Und wenn die Super Sonic Silver Strings in ihrem Glitzer-Outfit ein beschwingtes "Daddy Cool" aufs Parkett bringen, muss sich doch das Tanzbein einfach bewegen.
Souverän wurde ein Hit nach dem nächsten dargeboten. The one and only Mr. Fred Kellner, the sexy Soulman, the souly Sexman hatte dabei wieder einen so herrlich gequälten Gesichtsausdruck aufgelegt, dass es ein Vergnügen war, ihm zu zusehen. Diesem Genuss konnten die Leute auf dem "Südparkett" sicher nicht so sehr frönen, dafür waren sie zu weit weg. Fred hat es sich aber auch diesmal nicht nehmen lassen, sie ein wenig zu necken und aus der Reserve zu locken.
Nach einiger Zeit sprach mich dann eine doch recht mächtig gewaltige, männliche Gestalt an und meinte "no more flash". Tja, das war eigentlich anders abgesprochen und um mich herum habe ich es auch ständig blitzen gesehen, aber dafür sind dann die folgenden, lichttechnisch stimmungsvolleren Aufnahmen dabei heraus gekommen.
Inzwischen hatten auch die famosen Soul Sisters ihren glamourösen Auftritt und heizten die Stimmung weiter an. Von den teuren Sitz-plätzen aus, die laut Fred garantiert das vierfache des normalen Kartenpreises gekostet haben (na ja, ganz so krass war es wohl nicht, war eben nur 'ne fredsche Schätzung zum Thema Sitzplätze), gab es zumindest eine tolle Sicht auf die Bühne, wenn man auch von dort aus nicht so gut mitmachen konnte. Ich hätte jedenfalls nicht sitzen wollen...
Glücklicherweise ist vor der Bühne immer noch genug Platz gewesen, um sich ganz nach Belieben davor zu bewegen. Meinen Platz also wieder einnehmend, hatte ich Sister Susanne nun direkt vor mir. Auch wenn Fred es war, der jeden einzelnen Soulhit komponiert hat, was wäre er aber ohne die Sisters? Sie sind eine Bereicherung jeder Show!
Und wer Boygroups wie Fred In The Act und Take Fred erfunden hat, der hatte natürlich auch "Deutschlands älteste, originellste, früher best aussehendste, heute wenigstens noch ganz gut anschaubare" Boygroup im Programm: die Fred Four!
Klar, dass da "Papa was a rolling stone" nicht fehlen durfte. Anschließend konnten unsere Gehörgänge noch im allseits beliebten "You're the 1st, the last, my everything" schwelgen, perfekt vorgetragen von Barry Kellner.
Irgendwann geht jedes Konzert einmal zu Ende, doch ohne Zugaben ließ niemand die Band gehen. Während man sich danach noch mit einem Drink abkühlte, erschien auch schon Sister Susanne nicht nur mit einigen Freds auf der Bühne, sondern auch mit einer kleinen Kiste unterm Arm und der Ansturm auf die neue CD begann.
Diese verdanken wir übrigens hauptsächlich einem Horny Horn, der sich damit eine Menge Arbeit gemacht hatte.
In diesem Sinne vielen Dank dafür, lieber Trompeten-Fred und vielen Dank an die gesamte restliche Kellner-Family für ein super-schönes Konzert!
Sylvia Lux