Fred Kellner in Berlin

Am 30.8.1999 traten Fred Kellner & die Famosen Soul Sisters anläßlich der Eröffnung des neuen SAT1 Studios in Berlin auf. Ich selbst war nicht dabei, aber Birgit und Georg haben mir freundlicherweise jeweils einen Bericht geschickt, den ich Euch nicht vorenthalten will. Die Fotos wurden mir von Georg zur Verfügung gestellt.

Hier also nun zunächst Birgits Bericht:

Was soll ich sagen? Der größte Berlin-Fan bin ich nicht gerade, auch nicht seit dem letzten Wochenende. Warum Fred diese merkwürdige neue alte Ansammlung von einzelnen Dörfern als Hauptstadt des Soul tituliert, - tja wahrscheinlich fishing for compliments. Bei einigen Brüdern und Schwestern hat es jedenfalls geholfen, vornehmlich die, die um uns herumstanden.
Von Anfang an: Zwischen 19 h (Einlaß) und 21.10 h (Beginn) hatten wir genug Gelegenheit, unser Umfeld in der 1. bis 10. Reihe über unsere und Freds Daseinsberechtigung aufzuklären. Wie zu befürchten war, sind die meisten gekommen, weil es a) umsonst und draußen war (Karten wurden alle verlost) und b) wegen MMW. Glücklicherweise waren die wenigsten davon direkt aus Berlin. Ich habe eh das Gefühl, es leben lauter Immis dort.
Um 21:10 h kündigte dann Harald Schmidt "eine junge Band aus Köln, die die Szene der 60er und 70er so originell wie keine andere übermittelt". Dann kam er ( und er, und er, und er ...): Intro, damit alle wissen, mit wem sies zu tun hatten und natürlich 1999 als Opener. 2 Lieder von Schmeichel-Fred (Piano links) mit I feel good (Eifel good kennt ja keiner in Berlin) und noch eins. Intro Horny Horns, Intro Strings (Fly, Sonics, fly (nich' Robin)) und Intro Soul Sisters (Joy and pain). Da es eine Sat 1 Veranstaltung war, kamen die Lieder hauptsächlich von Sister Anke (I want you back etc.) und als letztes Relight my fire. Soweit ich es erkennen konnte, haben doch sehr viele versucht, Feuer zu fangen und mitzuwinken. Aber, kein Föttchen-Fred (Funky guitar Lockenkopf), kein Funky Presidenta und Sister Su kam auch nur in der 2. Stimme zum Zug. Ohne Zugabe war der Zauber um 22 h verflogen.
Insgesamt 9.000 Leute, darunter 1.200 Promis von der Sat1 Fete, feierten auf dem Gendarmenmarkt mit doch einer beeindruckenden Lightshow MMW (ist der eigentlich aus Berlin). Westernhagen hatte wohl erst vor kurzem seinen Abschied an der Waldbühne genommen, wurde aber für diese Party wohl wiederbelegt. Und er hat mächtig am Odem seiner Hörigen gesogen. Um ca. 23.30 h hatten wir genug und sind von dannen. Dem Vernehmen nach hat wohl noch bis ca. 0.30 Uhr gedauert inkl. 4 Zugaben.
Am nächsten morgen (12h ) saßen wir dann mit Ralffred Günther-Kellner im Flieger, aber er hatte so kleine Augen, daß er seine Umwelt wohl nur sehr indifferent wahrnahm. Wo die anderen waren ????
In der Berliner Presse stand natürlich kein Wort über Fred und MMW wurde nur mit einem Satz erwähnt. Aber meine Kollegen haben erzählt, daß in der Express vom Dienstag tatsächlich eine Mitteilung stand. Was sagt uns das: Hier im Rheinland liegt die Hauptstadt des Soul, und sonst nirgends.
Ach ja, noch ein Wehrmutstropfen, es war leider überhaupt nicht erlaubt, Fotos zu machen, und bei der üppigen Presse war natürlich auch nichts in den Prints abgebildet. Damit ich also nicht vergesse, wie Fred aussieht, werde ich auch im Oktober ins Crazy Harmonie kommen, wahrscheinlich samstags. Und dann wird wieder gefeiert, aber richtig.!!!

Dem letzten Satz habe ich nicht hinzuzufügen und freue mich auch schon darauf!!

Und noch Georgs Bericht:

Ich bin aber inzwischen dermaßen begeistert von der Truppe, dass ich sogar deren Auftritt am 30.08.99 in Berlin nicht verpassen wollte. Leider konnte mir niemand sagen, wo man Karten bekommen könne, selbst Fred Kellner nicht. Der hat mir immerhin per email mitgeteilt, wann es losgehen sollte und wo genau es stattfand. SAT1 hat daraus bis zum Schluss ein großes Geheimnis gemacht. In keiner Berliner Programmzeitung war etwas erwähnt, auch im Internet habe ich nirgends Näheres erfahren können.

Als ich dort war, habe ich die Kinnlade nicht mehr hochbekommen: Der ganze Gendarmenmarkt in Berlin war eingezäunt, riesige Schilder zählten auf, was man alles nicht mit auf's Gelände nehmen dürfe (Film- und Videokameras, Fotoapparate, Tonaufzeichnungsgeräte aller Art ...). Draußen versuchten vereinzelt Leute, Eintrittskarten an den Mann zu bringen. Irgend ein potentieller Kunde beschwerte sich lauthals bei einem der zahlreich herumstehenden Polizisten, dass das nicht geduldet werden dürfe: Die 6000 geladenen Gäste hätten schließlich ihre Eintrittskarten geschenkt bekommen. Andere, die z.B: nicht bei SAT1 arbeiteten, müßten nun teuer bezahlen, nur weil bei den Beschenkten die Geldgier eindeutig gegenüber dem musikalischen Interesse überwiege. Eine solche Ungerechtigkeit müsse doch bestraft werden ...

Der angeschriene Polizist sagte lapidar, er müsse nur aufpassen, dass keiner über'n Zaun steigt. Alles andere solle man mit dem Veranstalter regeln. Ich habe nur deshalb keine Karte gekauft, weil ich allein dort war und niemandem meine Videokamera anvertrauen wollte (mit 'reinnehmen durfte ich sie ja nicht, und die Kontrollen waren sehr sehr genau !).

Ich bin froh, dass ich draußen geblieben bin, so konnte ich Fred Kellner wenigstens kostenlos hören und - nach kilometerlangem Marsch rund um den Platz - sogar noch für ein paar Minuten sehen. Dort hatten einige ebenso wütende "Draußengebliebene" Löcher in die Folie geschnitten, die von innen vor die Zäune geklebt war (was das alles gekostet hat...), und mit etwas Drängeln habe ich mich durch ein solches Loch in Schussposition mit meiner Kamera bringen können. Kurze clips habe ich so einfangen können. Leider war's schon ziemlich weit weg, der zoom meiner Kamera ist nicht der Beste, meine Videokarte auch nicht die Neueste, so sind die Bilder auf'm Computer auch nicht von überragender Qualität (auf der IFA habe ich da gestern schon deutlich überzeugenderes "Digitales" gesehen). Aber wenn Du trotzdem Wert darauf legst, kann ich Dir gerne mehr davon zukommen lassen...

Harald Schmidt hatte Fred Kellner zwar noch als die unbekannteste Band Deutschlands angekündigt, aber gleichzeitig in Aussicht gestellt, dass sie wohl "mit dem heutigen Abend" ihren großen Durchbruch erlangen werden. Der Applaus des Publikums ließ eher vermuten, dass daraus nicht viel werden könne: Man kennt Fred Kellner eben in Berlin noch nicht. Fairerweise sollte man allerdings sagen, dass die meisten auch wegen des eigentlichen Stargastes gekommen waren, der anschließend sein aller-aller-allerletztes Konzert gegeben hat: Marius Kellner-Westernhagen (kenne ich überhaupt nicht, ich bin dann auch gleich gegangen ...).

Im Fernsehen war dann um 0 Uhr noch eine Zusammenfassung der Vorbereitungen (Aufbau der Bühne und der Zäune) und kurze Ausschnitte von Westernhagen zu sehen, aber von Fred Kellner keine Rede. Das war dann das letzte Mal, dass ich SAT1 gesehen habe. Schade eigentlich, die Wochenschau war ganz nett ...

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Erstellt am 11.9.1999 von Klau Bongardt mit HomeSite
Letzte Änderung am Samstag, 11. September 1999

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